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Das Fest Kreuzauffindung wird zur Erinnerung an die Auffindung des hl. Kreuzes in den Jahren zwischen 326 und 329 gefeiert. Nach Eusebius wurden beim Graben drei gleiche Kreuze gefunden. Das Kreuz des Herrn habe sich erwiesen durch eine wunderbare Krankenheilung beim Berühren des Kranken mit dem Kreuze. Ein Stück ließ Kaiser Konstantin in Rom in der „Basilika zum hl. Kreuze in Jerusalem“ aufbewahren.

War in der alten Zeit das Kreuz das Zeichen der Schmach, an dem die schlimmsten Verbrecher hingerichtet wurden, so gab nach der Kreuzauffindung Konstantin den Befehl, dass das Kreuz niemals mehr zum Strafvollzuge benutzt werden dürfe. Die Kirche feiert dieses Fest in der österlichen Zeit, weil das Kreuz das Zeichen der Erlösung und des Sieges ist.

Seit der fürstlichen Schenkung der Kreuzpartikel durch den Bischof von Wien, Franziskus Antonius Xaverius Marger wird diese in Godelheim besonders verehrt. Viele Gläubige nehmen alljährlich an der feierlichen Prozession teil. Während es seit alters hier Brauch war, an den Patronatstagen der einzelnen Gemeinden das Fest auch äußerlich durch weltliche Feiern mit Zuckerbuden und Kirmestrubel, mit Festgelagen und Tanz zu begehen, gibt es in Godelheim beim Kreuzfest nie solch äußerliches Treiben. Am Kreuze kann man nur beten, nur still danken und liebend schweigen. Das Kreuz redet von der unendlichen Erlöserliebe des Herrn, es verlangt dankbare Gegenliebe, es verlangt Opfer und Entsagung, Hingabe und Teilnahme des Menschen am königlichen Wege des Kreuzes.

Übersetzung der Urkunde zu unserer Kreuzreliquie

Wir, Franziskus Antonius Xaverius Marxer, durch Gottes und des apostolischen Stuhles Gnade Bischof von Chrysopolis (Goldstadt), Doktor der hochheiligen Theologie, Rat der heiligen kaiserlichen Majestät, Scholastiker und Prälat der Bischofskirche von Wien, des hochwürdigsten und hochberühmten Herrn Joseph Trauthson, Grafen von Falkenstein, Erzbischof von Wien, Fürst des heiligen römischen Reiches, Capitularkanoniker der Bischofskirche von Salzburg und der exemten (frühen) Kathedrale von Passau, Abt von Sexard, der heiligen kaiserlichen regierenden Majestät gegenwärtiger (wirklicher) Geheimer Rat, Suffragan (Hilfsbischof, Weihbischof), Generalvikar und Offizial in bischofs- und geistlichen Angelegenheiten.

Allen und jedem einzelnen, die diesen unseren Beglaubigungsbrief einsehen werden, geben wir die unzweifelhafte Bestätigung und bezeugen, dass uns sehr viele heilige Reliquien vorgelegt wurden, dass sie aus der ursprünglichen Lage entnommen und mit authentischen Beglaubigungszeugnissen und einem Siegel bestätigt wurden. Dies haben wir anerkannt. Aus diesen (Reliquien) haben wir die folgende entnommen, nämlich

EINEN KLEINEN TEIL VOM HOLZE DES HOCHHEILIGEN KREUZES UNSERES HERREN JESUS CHRISTUS

den wir in Ehrfurcht niedergelegt und eingebettet haben in einem kristallenen Reliquienkasten von Kreuzform mit Silber in Filigranarbeit eingefasst und gut verschlossen und mit einem Seidenfaden von roter Farbe zusammengehalten. Unser kleines Siegel in rotem spanischen Wachs wurde im unteren Teil eingeprägt und hinzugefügt, zur größeren Identität (Bestätigung der Richtigkeit) der gesamten heiligen Reliquie bezeugt zur größeren Ehre Gottes mit der Berechtigung, sie bei sich zu behalten, anderen zu schenken und in jeder Kirche, Kapelle oder Gebetsstätte der öffentlichen Verehrung der Christgläubigen auszustellen.

Zu deren Bestätigung haben wir Gegenwärtiges (Schreiben) mit eigener Hand unterschrieben und durch das Aufprägen des Siegels bezeugt.

Zu Wien an unserer Residenz am 5. des Monats August 1752

Franc. Anton. Eppus (Bischof) von Chrysopolis

Notariatssiegel Prägesiegel (Papier) (rot)

 

Brief des bürgerlichen Schneidermeisters Johannes Eberhardt Kirchhoff in der Kaiserlichen Haupt- und Residenzstadt Wien an den Pastor in Godelheim vom 24.3.1753:

 

 

Gelobet sey Jesus Christus

Wohl Edelgeboren in Gott geistlicher Ihre hochwürdigen Herrn Pfar oder Pastor

Da ich schon lange Jahr als ein Pfar Kindt abwesent bin und jeder Zeidt in Meinen Gedanken gehabt etwaß Denckwürdiges zu dessen Gottes Hauß zu stifften so hat es Mihr entlich gelungen und Gott die Gnadt geben das ich ein Partickhel von dem heiligen Creütz bekommen habe all wo ich viele Jahr darum solicitiret habe als bitte Ihro Hochwürden Möchten diesen zur grösten Ehre Gottes zur Andachdt und Eiffer Meiner lieben Freündtschaft und allen inwonern und Landsleuten wie auch zu Meiner und selbst eigener intention an gewissen Festtägen als in der Fasten an sontägen und freytägen die 3 letzten Tage in der Carwoche Ostern Pfingsten und Weinacht fäyertag Creütz erfindung und erhoung in der Creützwoche kanst der Herr Pastor mit zum Creütz nehmen und alle diese Täg den Leuten zu Küssen geben auch bitten ihro Hochwürden wollen es auch mit zum Krancken nehmen den es ist ein großer ablaß darauf wer den Partickel küssen thuet in seinen TODTENBETT mit Andacht wird große Hülf von unseren gecreützigen Jesus haben bitten auch Ihro Hochwürden wolte die Gnadt haben Meiner Freündtschaft und allen Inwonern und Lanßleuten dies zu erklären das ich viele Jahr Meine Intencion gehabt habe in die selbe Kirche alwo ich getaufet bin etwas zu stiften Ihro Hochwürden verzeien Mihr das ich die Freiheit nehme zu befelen Hingegen wo Sie mich zu dero Diensten Cababel finden Mögen nebst gotlichen Gnadt verharren

Meines Hochwürdigen in Gott geistlichen Herrn Pastor

Ein aufrichtiger Diener und Pfar Kindt bis in den Todt

Wien den 24. Johannes Eberhardt Kirchhoff

Bürgerlicher Schneider Meister

Marci in der Käyserlichen Haubdt

1753 und Resedens Stadt Wien

 

Quelle: Festzeitschrift “Kreuzpartikel Godelheim 1753 – 2003”

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